Seemannschaftmit Weltumsegler Wilfried Erdmann
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Ausrüstung und Technik
Welcher Anker für die Ostsee?
Festes Dingi oder Schlauchboot?
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Das Logbuch
Selbststeueranlage
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Was ist ein Trysegel?
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Spinnaker? Blister? Gennaker?
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Planung
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Ernährung und Gesundheit
Mit 65 Jahren noch in die Hohen Breiten?
Ernährung bei Schlechtwetter
Wassermenge, Qualität, Watermaker

Verhalten an Bord
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Sturmsegeln
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Wie sollte man navigieren?
Nachtsegeln
Sicherheit
Wie ist das mit dem Trockenfallen?
Die Winschkurbel in der Winsch stecken lassen?
Wassereinbruch – was tun?

Konstruktion
Cockpit
Bootsbaumaterial
Brauche ich einen Kartentisch?
Namensfindung
Stauen und Verstauen
Belüftung
Meine meistgeschätzten Schiffseigenschaften
Osmose bei einem Gfk-Boot




Seemannschaft mit Wilfried Erdmann

Verschiedene Tipps und Erfahrungen auf Basis von Frage und Antwort. Neben den detaillerten Ausführungen können hier die kurzen Tipps nachgelesen werden.


Meine meistgeschätzten Schiffseigenschaften

Zuverlässigkeit, Toleranz und Mut sind für mich die Säulen der Fahrtenyacht. Der nun wieder, wird der eine oder andere Leser jetzt sagen – die Redaktion sowieso. Aber: Derjenige, der meint, ein Boot habe eine Seele, wird mich verstehen.

Mit Yachten, die Verläßlichkeit und akzeptable Lebensbedingungen ausstrahlen, wurden und werden fabelhafte und erlebnisreiche Fahrten gemacht. Gedanke: Ein Boot, das mutig aussieht/wirkt, wird einen nicht im Stich lassen. Zudem folgte ich bei der Beurteilung immer meinem ländlichen(bäuerlichen) Selbstverständnis, praktisch zu denken und sich an der Zweckmäßigkeit zu orientieren. Noch ohne jegliche Bootspraxis war mir klar: Erst ein tüchtiges und sicheres Boot gewährleistet das, was man beim Reisen sucht: Unabhängigkeit, Sport, Freude ... Für mich ist das vollkommene irdische Glück, wenn ich rauh segle, ganz gleich ob Am-Wind, mit einem Schrick oder raum, in der einen Hand die Pinne in der anderen die Schot zu haben. Und auch bei knallenden Böen und zunehmendem Seegang mit meiner Einschätzung zum Schiff richtig liege: Ich habe gut gewählt. Oh, das ist ein unheimlich starkes Gefühl. Und dies nicht nur auf Hochseetörns. Ostseefahrten sind mir zum Beispiel mit einem Folkeboot, das Einfachheit mit Qualität kombiniert, lieber als mit einem Bootspalast in der Karibik unterwegs zu sein, der täglich seine Wartung braucht, seine Probleme zeigt, wo ich dann ständig Ersatzteile nachbestellen muß – wo, grob gesagt, "enter" und "escape" wichtiger sind als Schot und Steuern. Da ist Unabhängigkeit gewissermaßen ermüdend.

Bei der Beurteilung der Eigenschaften stellt sich in allen Fällen die Frage: Wohin? Wozu? Warum?

Hier jetzt meine Ansicht der grundlegenden Merkmale einer Fahrtenyacht:

- schöne Linien. Ein schönes Schiff hat meist beste Segeleigenschaften
- Tüchtigkeit. Bei einer Wanderjolle sollte z.B. Rund Rügen machbar sein, bei einer Kielyacht die nördliche Nordsee
- nachgewiesene Qualität
- einfache Handhabung (muß sein)
- Kreuzeigenschaften
- segelbar auch bei Flautenwind
- ohne Wartung monatelang liegen lassen zu können, ohne Schaden zu nehmen
- Mittelkieler mit gut verteiltem Ballast, der hohe Kursstabilität und Seeverhalten garantiert
- ein bewohnbares Cockpit, das heißt zwei Personen sollten schon bequem nebeneinander auf der Bank sitzen können
- dicht, dicht unten wie oben
- eine Seekoje hinter dem Mast oder mittschiffs, also im ruhigsten Teil des Schiffes
- bezahlbar. Lieber ein gut ausgerüstetes kleines Qualitätsboot als eine große Magerversion
- Segel mit vielen Reffmöglichkeiten
- Zweckmäßigkeit, dies vor allem
- Ruhe – vor Anker wie im Hafen, ein Schiff das ständig "jammert" ist nicht mein Schiff
- Bedienungsfehler (Toleranz) wegstecken können
- Ablagen und Haltegriffe in reichlicher Menge

Schnelligkeit? Vermissen Sie dieses Kriterium? Wir investieren alles Denken und Können und große finanzielle Mittel, um mit dem Boot auf See zu sein, und dann wollen wir so schnell wie möglich in den Hafen. Das ist doch irgendwie paradox.






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