Seemannschaftmit Weltumsegler Wilfried Erdmann
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Welcher Anker für die Ostsee?
Festes Dingi oder Schlauchboot?
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Das Logbuch
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Ernährung bei Schlechtwetter
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Die Winschkurbel in der Winsch stecken lassen?
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Konstruktion
Cockpit
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Brauche ich einen Kartentisch?
Namensfindung
Stauen und Verstauen
Belüftung
Meine meistgeschätzten Schiffseigenschaften
Osmose bei einem Gfk-Boot




Seemannschaft mit Wilfried Erdmann

Verschiedene Tipps und Erfahrungen auf Basis von Frage und Antwort. Neben den detaillerten Ausführungen können hier die kurzen Tipps nachgelesen werden.


Traumziele

Eigentlich habe ich meine Traumziele nie speziell gesucht. Sie sind mir einfach so zugefallen. Durch Zufall. Durch Empfehlungen oder Zuhören direkt. Lesenderweise indirekt. Ja, so war es. Mit Buchten, Häfen, Inseln, kompletten Revieren.

Nicht immer habe ich dann meine Ziele der Menschen wegen aufgesucht, der Landschaft oder der Geschichte wegen, sondern auch so profane Gründe wie preisgünstiges Leben waren Motivation.

Hier einige Beispiele:

Galapagos: Tierwelt
Bikini Atoll: Atombombenversuche
Kokos Insel: Schatzsuche
Casablanca: Astrids Wunsch
Göta Kanal: notwendigerweise
Singapur: um günstig einzukaufen
Hebriden: Landschaft
Samoa: polynesische Kultur
Rabaul: Missionare
Bornholm: ist auf dem Wege
Skagen: das nordische Licht
Fair Isle: Vogelparadies
Timor: Zahnarzt
Treasure Island: des Namens wegen
Kekova: Geschichte
Haparanda: Wetterkarte
Neuseeland: zum Geldverdienen
New York: Mittelpunkt der Welt
Likiep: Inbild eines Südseeatolls
St. Kilda: Guiness Bier

Ziele sind neben Erfüllung der eigenen Glückseligkeit doch vor allem erstmal ein Thema der Seemannschaft. Um verlockende Orte anzusteuern, bedarf es eines sorgfältigen Studiums von Handbüchern, Reisebeschreibungen, Seekarten und hier genauer: der Pilotcharts. Sich damit erstmal ein Bild machen, ob das Traumziel überhaupt umsetzbar ist.

Beispielsweise: Französisch Polynesien. Die Karten und Bücher sagen mir, daß dort die zyklonfreie Segelsaison von April bis Oktober geht. Folgedessen plane ich den Besuch für diesen Zeitraum. Gleichermaßen organisiere ich die karibischen Inseln (November bis Mai). Oder näherliegend den Skagerrak – der Frühsommer bietet die sonnenreichere Segelzeit. Die Wettersysteme rund um die Nordsee ziehen von West oder Ost auf. Je nach geplantem Kurs zahlt es sich aus, auf günstigen Wind zu warten... und so weiter ... All das ist in Handbüchern nachzulesen oder zeichnerisch in diesen fabelhaften Monatskarten dargestellt. Sie sind also Bestandteil jeder Planung.

Dinge wie: Bietet die Trauminsel auch einen geschützten Ankerplatz oder der Hafen Schutz und Versorgungsmöglichkeiten erfahren Sie aus den (möglichst) neuen Seekarten und Handbüchern. Noch einige Tips: Bei Besuch einer Inselgruppe ist es günstiger, sie luvwärts anzusteuern, um dann mit dem vorherrschenden Wind durch die Gruppe zu segeln. Knifflige Nachtfahrten unternimmt man möglichst in einer Vollmondphase. Enge Passagen mit der Sonne im Rücken.

Oft, viel zu oft, ist es schwieriger sich aus Zeitgründen zu entscheiden, "welches Ziel soll es nun sein" – Kapingamarangi oder Nukumanu? Daher: Auf allen unseren Fahrten, ob Ostsee oder Südsee, wir machen generell weniger Stopps, bleiben dann aber länger, wenn es uns gefällt.

Noch ein wichtiger Gedanke zum Thema: Letztes Jahr arbeitete ich für ein Magazin an einer Route um die Welt mit einer Motoryacht. Ziele sollten sein: Orca Wale vor Alaska, Galapagos, Amazonas, Antarktis und Kap Hoorn, Mururoa, 31. Dezember auf der Datumslinie, Neuguinea, Wüste und vieles mehr. Mein Hinweis, Ziele und Zeit auf einen Nenner zu bringen, wurde ignoriert. Die Folge: Nach einem Jahr Unterwegssein wurde mal knapp die Hälfte der avisierten Route bewältigt. Ursache: Man hatte keine Zeit und zusätzlich die Erkenntnis gewonnen, daß sogar mit einer Motoryacht ein Zeitplan nicht einzuhalten ist, wenn der Kurs gegen einen vorherrschenden Wind und eine starke Meeresströmung geht.






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