Seemannschaftmit Weltumsegler Wilfried Erdmann
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Seemannschaft mit Wilfried Erdmann

Verschiedene Tipps und Erfahrungen auf Basis von Frage und Antwort. Neben den detaillerten Ausführungen können hier die kurzen Tipps nachgelesen werden.


Wassermenge, Qualität, Watermaker

Da ist sie wieder alptraumgleich – die Wasserfrage. Keine Diskussion ohne dieses Thema. Wie wir es bloß angestellt haben, monatelang auf See zu sein und überhaupt in den Tropen, wo wenn man nur einen Schlauch in die Hand nimmt, sich schon mit Cholera infiziert. Wasserkapazitäten und Verbrauch interessiert – mit recht – wahnsinnig viele Menschen. Es ist zugegeben sehr wichtig auf hoher See. Eine Zeitlang läßt es sich ohne Nahrung leben aber nicht ohne Trinkwasser.

Ganz klar: Diese Frage hat sich inzwischen selbst erledigt. Oder annähernd – mit Hilfe einer Entsalzungsanlage kann man inzwischen all diesen Dingen aus dem Wege gehen. Wie sie arbeitet ist ja allgemein bekannt. Die Trinkqualität ist hervorragend, sofern auf See produziert wird. Nur: Um 20 Liter Trinkwasser zu erhalten, muß eine durchschnittliche Anlage vier Stunden laufen. Der Stromverbrauch liegt bei 16 Ah. Dieser Verbrauch bedeutet Energie. Das schließt erstmal Interessenten aus, die viel segeln. Zumal die Entsalzungsanlage bei einer Fahrt von über sechs Knoten nicht mehr benutzt werden sollte. Sie saugt dann Luft an, und die sensible Technik geht kaputt. Außerdem sollte ein Watermaker in Häfen und beliebten Ankerbuchten nicht benutzt werden.

Sollten Sie beim Kauf einer Anlage unentschlossen sein: Ein Watermaker hat seine Daseinsberechtigung vor Kühlschrank, Windmeßanlage, Kartenplotter, Außenborder ...

Um jedoch konsequent zu bleiben, bleibt mir nichts anderes übrig, als interessierte Fahrtensegler aufzufordern, sich nicht mit dem Kauf einer Entsalzungsanlage zu beeilen – und bei der Alternative, Frischwasser von Land zu übernehmen festzuhalten. Wer Bedenken wegen der Qualität hat, sollte auf Wasser in Flaschen zurückgreifen. Wird das Wasser unterwegs knapp einfach mit einem gespannten Stück Tuch Regenwasser auffangen und sich fürs Waschen und Spülen mit Meerwasser begnügen.

Der Wasserverbrauch auf See liegt bei zwei bis drei Liter Minimum pro Person/Tag. Das ist allgemein bekannt. Diese Menge reicht natürlich nur zum Trinken und Kochen. Körperwäsche erfolgt dann mit Seewasser. Noch diesen Hinweis: Wer viel Flüssigkeit zu sich nimmt, ist gesundheitlich weniger anfällig. Ich habe Tage in Erinnerung, an denen ich fünf Liter pures Wasser genoß. Es ist ja auch nicht so, daß man ausschließlich auf Wasser zum Trinken angewiesen ist. Es gibt phantastisch schmeckende Säfte und Softdrinks. Also wer heutzutage auf seinem Segelboot hockt und dürstet hat selber schuld.

Damit das Wasser an Bord trinkbar bleibt, gehört zu den ganz elementaren Vorsichtsmaßnahmen die Konservierung. Blechtanks, also Niro und Aluminium unbehandelt benutzen, Kunststoff nur gelegentlich gründlich mit klarem Wasser reinigen. Bloß nicht die Tanks mit Farbe ausstreichen. Ich habe Trinkwasserzusätze, die das Wasser keimfrei halten, gemieden. Sie mögen für sich allein ungefährlich sein, können aber in Verbindung mit anderen Substanzen Allergien hervorrufen. Außerdem sind sie unnötig, da Wasser erwiesenermaßen mindestens 100 Tage in den üblichen Tanks genießbar bleibt. Kommt es trotz Sorgfalt zu Darminfektionen rate ich zu rohem Knoblauch. Zwei, drei Zehen in Scheiben schneiden und mit Brot essen.

Logisch, daß man eine Langfahrt möglichst mit zwei getrennten Tanks startet und immer zwei bis drei gefüllte Kanister mitführt. Übel sind jene Serienbootsegler dran, die einen 80 Liter Tank installiert haben und dazu zwei elektrische Verbraucherpumpen. Sie werden immer zu wenig Wasser an Bord haben. Ein sparsamer Wasserhaushalt ist mit dieser Tankgröße nur mit mechanischen Pumpen möglich.






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