Seemannschaftmit Weltumsegler Wilfried Erdmann |
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Seemannschaft mit Wilfried Erdmann Verschiedene Tipps und Erfahrungen auf Basis von Frage und Antwort. Neben den detaillerten Ausführungen können hier die kurzen Tipps nachgelesen werden. Brauche ich einen Kartentisch? Aber ja doch. Für Segler, die mehr als die dänische Südsee als Ziel haben, allemal. Ein solider Kartentisch ist das Zentrum der Kajüte. Gleich am Niedergang mit Blick in Segelrichtung konzipiert vereint er Praxis und Bordgefühl. Wo sonst kann ich an Bord einen graden Strich in die Seekarte ziehen, Kursberechnungen anstellen, mir sorgfältig Leuchtfeuerkennungen, Hafenansteuerungen undsoweiter einprägen. Es ist auch ein Platz, an dem man Kraft schöpfen kann, wenn's Wasser über Deck katapultiert. Auch in GPS- und Plotterzeiten ist ein Kartentisch sinnvoll, jedenfalls solange Seekarten die Basis sind. Dies an diejenigen, die meinen es gehe ohne, denn ein Kartentisch ist wesentlich mehr als ein Tisch zum Navigieren. Im einzelnen: Die Größe der Fläche richtet sich nach der größten einmal gefalteten Seekarte. Logisch. Bei den BA-Charts sind es 53 mal 71 Zentimeter. Folglich sollte die Fläche 71 Zentimeter tief und 82 breit sein. Wer ausschließlich mit Sportbootkarten hantiert, für den reichen 60 mal 70 Zentimeter. Unverzichtbar eine Schlingerleiste, die so hoch ist, daß drei Karten übereinander bei Schräglage nicht gleich durch die Kajüte segeln. Abstand zu nehmen ist auch von einer pultartigen Konstruktion. Mit viel Fensterlicht und ausreichend Bewegungsfreiheit benutze ich den Kartentisch zum Zeichnen, Lesen, Schreiben, als Werkbank und zum Ablegen von allen möglichen Dingen zum Beispiel dem Sextanten. Dafür eignet sich eine schräge Auflage nun mal überhaupt nicht. Ideal zum Stauen von Seekarten ist ein Fach unter der Kartentischplatte. Die nautischen Geräte müssen/sollten auf die Frontseite montiert sein, damit sie gut ablesbar sind. Die für die Navigation benötigten nautischen Tafeln, Rechner, Seehandbücher, Logbuch, Stoppuhr kommen in geeignete Ablagen rund um die Platte. Gleichfalls Taschenlampe, Bleistifte, Kursdreiecke, Sextant. Diese Gegenstände müssen rutschsicher in speziell dafür gebaute Halterungen und Regale untergebracht werden. Einfache praktische Lösungen hierbei können das Arbeiten am Kartentisch wesentlich erleichtern. Und man tut`s schlichtweg sorgfältiger. Eine wichtige Frage ist die Beleuchtung am Kartentisch. Günstig ist ein rotes Schummerlicht. Wenn weißes Licht verwendet wird, ist auf jeden Fall dafür zu sorgen, daß es eine Punktbeleuchtung ist. Eine Mini Mag Lite Taschenlampe tut es auch. Auf kleinen Booten mit absolut keinem Raum für einen Kartentisch muß der Eigner einen Platz finden, wo er seine Ausrüstung sicher und bequem unterbringen kann. Möglichst in Reichweite des Kajüttisches, auf dem gewöhnlich dann die Seekarte gehandhabt wird. |