Seemannschaftmit Weltumsegler Wilfried Erdmann
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Seemannschaft mit Wilfried Erdmann

Verschiedene Tipps und Erfahrungen auf Basis von Frage und Antwort. Neben den detaillerten Ausführungen können hier die kurzen Tipps nachgelesen werden.


Gas, Petroleum oder Spiritus zum Kochen?

Erstmal möchte ich vorwegschicken: Ich habe gute Erfahrungen mit allen drei Brennstoffen.

Beim Hantieren mit dem weit verbreiteten Spirituskocher entsteht weder Ruß noch Geruchsbelästigung. Also eine saubere Sache. Dafür ist die Hitzeausbeutung gering, eine Frikadelle in der Pfanne darauf kroß zu braten ist schier unmöglich. Zusätzlich ist der Brennstoff gefährlich und teuer und häufig in der Ferne nur in Apotheken und zu deren Preisen erhältlich. Zu allem Übel kommt: Spiritus macht im Brenner einen höllischen Lärm. Insgesamt also eine brauchbare Lösung, wenn schon dann für Wanderjollen, Wochenendsegler, kurzum für Segler die sich mit dem Aufwärmen von Gerichten begnügen.

Die besten Werte habe ich mit Petroleumdruckkocher der Marke Optimus (nicht unter tausend Mark erhältlich). Er arbeitet nach dem Vergasungsprinzip und muß vor jedem Einsatz auf Druck gepumpt und sorgfältig mit Spiritus vorgeheizt werden. Das dauert natürlich etwas und ist nichts für Ungeduldige. Zudem: Geschieht dieses Vorheizen nicht lange genug – bei Kälte oder Windzug zum Beispiel – bildet sich eine rauchende gelbe Stichflamme, die aber schnell nach dem Abdrehen des Brenners erlischt. Nachdem der Brenner abgekühlt ist, beginnt man von neuem und achtet vor allem darauf, daß ausreichend Spiritus in das Schälchen unter dem Brenner gegossen wird. Nochmals, wenn ein Brenner aufflammt, ist er nicht heiß genug, um das Petroleum zu vergasen. Das führt zu Verschmutzung und hat dem Petroleumkocher seinen schlechten Ruf eingebracht.

Kommt es trotz aller Sorgfalt beim Vorbrennen zu einer Stichflamme ist wohl Verrußung der Grund. Diese Ablagerungen stören die saubere Verbrennung und müssen entfernt werden. Sowohl Primus als auch Optimusgeräte haben selbstreinigende Brenner, bei denen mit dem Kontrollknopf eine dünne Nadel durch die Düse gestochen wird. Das dauert nur eine Sekunde und kann auch während des Kochens erfolgen.

Ist der Petroleumbrenner einmal ordnungsgemäß angezündet, vergast er den Brennstoff und brennt mit einer außergewöhnlich heißen Flamme. Ein Petroleumdruckkocher bringt die besten Heizwerte. Der Verbrauch liegt bei 2 Litern pro Person und Monat. Und viel wichtiger, Petroleum ist überall auf der Welt erhältlich. Zwei Weltumseglungen und unzählige kurze Törns begleitete mich diese blaue Flamme. Ordentlich behandelt macht dieser Kocher selten Ärger und gibt, wenn überhaupt, wenig Geruch ab.

Gas hat Petroleum als beliebtesten Brennstoff auf Yachten abgelöst. Generell werden alle Serienyachten mit Gaskochern/herden ausgestattet. Die Gasflasche steht in einer an der Unterseite belüfteten Box, damit eventuell ausströmendes Gas ins Freie gelangt, Leitungen sind einwandfrei installiert, der Schlauch hat ausreichend Lose, ein Absperrventil ist in Reichweite des Herdes, Schläuche und Leitungen außerdem auf Dichtigkeit geprüft undsoweiter, undsofort, da kann man eine Explosion an Bord weitgehend ausschließen. Betonung auf weitgehend. Weitgehend ist eben nicht genug. Punkt. Es passiert halt noch immer, daß trotz aller Sorgfalt eine Gasexplosion ein Schiff beschädigt, also Gas doch ein permanentes Risiko darstellt. Häufig ist für die Reserveflasche schon kein richtig belüfteter Stauraum an Bord vorhanden. Oder leere Flaschen, es bleibt immer etwas Gas darin, irgendwo gelagert werden. Hinzu kommt das kribbelnde Gefühl, wenn ein Drehknopf am Herd oder das Zwischenabsperrventil vergessen wurden umzulegen.

Ein Gasdetektor bietet zusätzlich Sicherheit. Doch auch er bietet nur vermeintliche Sicherheit, denn die modernen Boote haben schwerlich einen tiefsten Punkt in der Bilge, wohin das Gas entweicht. Man muß die Funktionsfähigkeit des Detektors täglich überprüfen.

Vorsicht wenn man auf Langfahrt geht. Es kann größere Schwierigkeiten beim Austauschen der Flasche oder dem Wiederbefüllen geben. Deshalb sollten verschiedene Adapteranschlüsse für Gasflaschen an Bord sein.






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