Kathena aktuell
Meldungen von Wilfried Erdmann
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Liegeplatz am Fährhaus Missunde
25. August 2021


Ich bin auf See  |  Neu
272 Seiten, 180 Fotos und Faksimile, gebunden im Schuber
Delius Klasing Verlag  |  EUR 45,00
ISBN 978-3-667-11853-0

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Es war zum Ende hin keine schöne, auch keine weite Sommertour. Nein, für mich, der lange Strecken liebt, überhaupt nicht. Außerdem mag ich nicht mehr, hoch am Wind zu segeln. Nach den Färöern und Gotland waren es diesen Sommer eben nur die Dänische Südsee, Kleiner Belt, Kattegat. Und dort Samsø als Highlight. 468 Meilen stehen im Logbuch. Wir sind tatsächlich nicht über Aarhus hinausgekommen, gesundheitliche Probleme machten uns Sorgen. Zum Beispiel: Einmal falsch gesprungen, prompt wurde mein Knöchel am rechten Fußgelenk dick und verursachte Schmerzen. Wahrscheinlich eine Bänderverletzung. Jedenfalls spüre ich sie heute noch. Land und Leute waren mir somit über mehrere Wochen verwehrt. Ich humpelte über Deck wie Kapitän Ahab. Dessen Geschichte hatte ich wieder an Bord, schaffte diesmal aber nur 268 Seiten. Die Geschichte über Moby Dick und Kapitän Ahab von Melville hat 1041 Seiten.

Nun, ich konnte das Segeln dennoch genießen, obschon ich gehandicapt war und nicht eingreifen konnte. Astrid holte die Segel hoch, holte sie dicht, navigierte und steuerte. Am Ende hatten wir 20 Häfen im Logbuch. Es fing so gut an. Søby, Lyø, Ankerplatz, Middelfart. Alles dabei. Flaute, rauschende 5 Beaufort, Idylle, und liebste Freunde – Katharina, Marion und Jürgen, der die folgenden Segelaufnahmen am Ende dieses kleinen Videos gedreht hat.



Youtube-Video von »Kathena nui« 2021


Unerwartet Middelfart besonders ausgiebig, denn wir mussten sechs Tage warten bis sich ein Monteur aus Kappeln auf den Weg machte und unseren Anlasser austauschte. Alle dänischen Firmen in Middelfart waren im Urlaub. Wilfrieds Kommentar dazu: »Das gibt bestimmt eine dicke Rechnung.« Und so war es auch, die Kilometer, dann die vielen Reserveteile und ein ganzer Motor für eventuelle Ersatzteile im Auto. Da staunten gar die Dänen im Hafen, als der Wagen am Steg stand.


Irgendwann hatte Astrid ihren Gemüsegarten im Kopf. »Eigentlich müsste ich mal nach Hause fahren, um die dicken Bohnen abzuernten, die Erbsen, Tomaten undsoweiter.« Als wir Aarhus erreichten setzte sie sich in den Zug und war drei Stunden später in ihrem Garten. Beladen mit Obst und Gemüse kehrte sie zu »Kathena nui« zurück – in meine Arme. Verletzten Fuß braucht man dafür nicht.

Ab Aarhus war es leider vorbei mit dem schönen Wetter, das wir wochenlang genossen haben. Es begann zu regnen und zu winden, und es wurde kalt für Anfang August. Die dreifach gecheckte Wettervorhersage half auch nicht. Meistens traf nix zu.


Nächstes Jahr versuchen wir es wieder, dann aber über Aarhus hinaus. Oder: Oder »Kathena nui« ist verkauft. Das kann passieren. Mein Schiff ist alt, ich bin älter. Das ist der Grund. Vielleicht.


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