Kathena aktuell
Meldungen von Wilfried Erdmann
   Home | Kathena aktuell | Nonstop | Bücher | Segeltörns | Seemannschaft | Vita | Archiv | Impressum
Einblick/Ausblick
18. Juli 2019


Ich greife den Wind
640 Seiten, 150 Fotos, Faksimile und Karten, Klappenbroschur
Delius Klasing Verlag
EUR 19,90
ISBN 978-3-667-11218-7

Bestellen bei:


Ich habe mit Susanne Huber im letzten Text aufgehört und setze mit ihr fort. Nachdem sie in Hobart, Tasmanien, das sie schon von früheren Reisen kannte, gelandet war, gab es nach 31370 Seemeilen nonstop nix zu reparieren. Sie erledigte einen frischen Unterwasseranstrich und besuchte noch einige andere Häfen und Buchten auf Tasmanien. Dann ging es weiter mit Kurs Nord. In etwa Richtung Neukaledonien, das sie natürlich erreichte. Wenn es Probleme gab, wurden sie gemeistert. Nach einer Pause, da war es schon März, wurde die Torres Straße angesteuert. Der stetige Südost bot ihr herrliches Segeln auf Nordwestkurs mit weit über 100 Meilen täglich. In der Torres Straße steuerte sie ein Inselchen an, warf ihren Anker und bewunderte es von Bord aus, ohne an Land zu gehen. Das erinnert Astrid und mich an unseren Ankerplatz in der Torres Straße vor Coconut Island – mit einem wie aus dem Bilderbuch schimmernden Sandstrand, Palmen und türkisfarbenem Wasser. Und an die 60 Insulaner, die Astrid Fisch anboten. Das war im Juli 1971. Vierzehn Tage hatten wir uns von Papua Neuguinea ohne GPS durch dieses Riffgebiet gehangelt und waren am Ende überglücklich, es unbeschadet überstanden zu haben. Nördlich von Thursday Island verlässt man die Straße und erreicht schon bald den Indischen Ozean. Ich nehme an, der bietet Susanne auch Segeln mit wenig Aufwand. Ich glaube, die Insel Rodrigues ist ihr Ziel. Ein beneidenswertes Ziel. Ob sie es erreicht? Daran habe ich keine Zweifel. Etwas wehmütig schaue ich von Zeit zu Zeit auf den Tracker der Ausnahmeseglerin.


Sie werden sich wundern, erneut Susanne Huber, aber ich bewundere ihre nimmermüden Kreise über unseren Planeten. So viele Meilen durch ein raues Seegebiet und noch nicht »satt«. Astrid fragt: »Auch keine Sehnsucht nach ihrem Mann?«, der seine Nonstop-Weltumseglung Ende April nach 308 Tagen in England beendet hat.


Trotzdem hat Susanne mich nicht abgelenkt, weiter an meinem neuen Buch zu arbeiten. Es brauchte nach dem fast fertigen Manuskript noch Wochen bis der Text endgültig stand. Schließlich kam die Verlagslektorin dran, ich hatte dann wieder Anmerkungen umzusetzen oder neu zu formulieren. Es folgten die Bilder, die Skizzen und letztendlich das Layout. Auch das dauerte. Als mein Sohn Kym den Satz und die Farbseiten fertig hatte, war es bereits Anfang Juli. Manche werden denken, warum so lange? Am Ende hatte ich allein vier Fassungen vom Manuskript. Immer wieder waren Änderungen fällig und lesen, lesen, lesen. Außerdem wollen wir immer den Lesern ein besonderes und anderes Layout präsentieren. Alles kostet Zeit. Erst recht bei schönstem Wetter. Wenn ich an die Entstehung meines Buches »Allein gegen den Wind« denke, kann ich eher stolz sein, denn in acht Wochen war ich damit durch. Motivation war der Termindruck des Erscheinens zur »boot« Düsseldorf.


Dazu mein Blick über eine schöne grüne Wiese, die ich noch gelb in Erinnerung habe. Löwenzahn, das war einmal. Warum? Ich weiß es nicht. Schiffe kann ich nur vom Ufer der Schlei sehen. Es sind nicht viele dabei, die mir gefallen. Genaugenommen keines. Ich glaube, ich muss bald wieder zur Mittelmann’s Werft fahren »Kathena nui« besuchen. Und vielleicht auch das ein oder andere reparieren. – Unser Garten sieht gut aus. Kirschen, Erdbeeren, Johannisbeeren, Salat, erste Kartoffeln sind schon im Magen. Wunderbar das Ernten und Wühlen in der Erde. Nur auf dem Wasser ist es schöner.












Home  |  Kathena aktuell  |  Nonstop  |  Bücher  |  Segelreisen  |  Seemannschaft  |  Vita  |  Archiv  |  Datenschutz  |  Impressum
  |  Optimiert für eine Auflösung von 1024 x 768 Pixeln  |  Gestaltung: www.erdmann-design.de