Weltumsegler Wilfried Erdmann - Kathena aktuell - »Kathena nui« darf sich freuen

Es ist tatsächlich passiert: Die Abdeckplane, unter der »Kathena nui« seit dem Herbst 2002 im Schutz unseres Hauses stand, ist runter. Das heißt: Das Wasser lockt. Seewasser. Dennoch:

1. Es wird dauern. Der erste Anblick ist erschreckend. Überall an Deck abgeplatzte, verschmutzte Farbe.

2. Peinlich und ärgerlich. Es st ja nicht so, dass ich all die Jahre dem Boot keinen Blick gegönnt habe, aber so nieder hatte ich es nicht erwartet. Fast 14 Jahre hinterlassen Spuren.

3. In der Kajüte dagegen ist es trocken und sauber. So, als wäre ich erst gestern ausgezogen. Das freut mich dann doch sehr.

4. Astrid geht mit einem Hochdruckreiniger Deck, Aufbauten und Cockpit auf den Grund. Die Tage enden unter der Dusche.

5. Danach geht es uns besser. Wir liegen auf den Bänken im Cockpit. Blicke schweifen über Wiesen, Felder, Knicks. Schauen aber auch in den Himmel und planen den Sommer. Dänemark? Schweden? Finnland? Ich denke darüber nach. Astrid hat sich entschieden: »Nicht ohne Maschine.«

6. Ich rücke der Farbe mit einer Flex zu Leibe – mit 40er Sandspapier und einer Scheibe, die die lose Farbe nur so wegfetzt. Nach einer Woche sieht »Kathena« schon ganz anders aus, nämlich schön blank trotz Regenschauern und kaltem Wind.

7. Mit Farbe streichen müssen wir noch warten. »Dafür empfehle ich eine Hochdruckwetterlage«, sagt meine Frau. Recht hat sie. Warten tut gut.

8. Nun, ich mache mich ans Unterwasserschiff. Schleifen, flecken ... Antifouling lasse ich erstmal aus. Ich suche noch die Geheimwaffe gegen Bewuchs.

Ende für heute. Bis zur nächsten Meldung. Nein, nein: Es gibt schon wieder etwas zu feiern. Vor 30 Jahren machte ich am 6. Juni nach meiner Nonstop in Kiel fest. Mann war das ein glückseliges Gefühl. 271 Tage allein in Bewegung und ... lesen Sie selbst. In ein paar Wochen erscheint die Neuauflage von »Die magische Route« – ein Taschenbuch.