Schon bald ist es wieder soweit: Es weihnachtet sehr. Ich habe heute eine Tanne gefällt und mit ein bisschen Fantasie und Astrids Wohlwollen sieht die Spitze, die für Weihnachten übrigbleibt, ganz ordentlich aus. Jedenfalls könnten wir für dieses Fest einen selbstgezogenen Weihnachtsbaum haben. Und für darunter ein selbstgeschriebenes Buch. Vielleicht. Es ist zur Zeit im Druck, aber für mich ist die Aufgabe passé. Siehe Foto.

So wird’s aussehen. »Ich greife den Wind« erscheint am 16. Januar. (zum Vergrößern aufs Bild klicken)

Für Sie habe ich unterm Baum ein Buch, das ich empfehlen möchte. Nein, Ihnen ans Herz legen möchte. Vorab eine kleine Warnung: Es ist ein Titel nicht für jedermann. Einen, den ich im Sommer trotz heißer Sonne, mit Begeisterung nonstop gelesen habe. Geschrieben von einer Schriftstellerin, die auch segelt. Tina Uebel: »Nordwestpassage für dreizehn Arglose und einen Joghurt«. Der Titel weist schon daraufhin, worum es geht. Die berühmte Nordwestpassage ist das Segelrevier. Mit der Segelyacht »Santa Maria Australis«, einer 20 Meter langen Ketsch, und 12 Chartercrew wurde sie ziemlich eisfrei durchquert. »... weil der Eisrückgang dramatisch ist.« An Bord Gäste mit Arktis-Phobie. Speziell die Autorin hat es erwischt, wobei nur ein ferner Eisbär gesichtet wurde und kein Eis oder gar Eisberge im Weg lagen. Dennoch fasziniert das Buch. Es liegt am Schreibstil und der Sprache der Autorin: Humor, Selbstironie, Unterhaltung stehen im Vordergrund. Ein Faden ulkiger deutscher Redensarten durchzieht das Buch: »Da beißt die Maus keinen Faden ab.« Mir hat besonders der Satz gefallen: »Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt.« Tina Uebel bringt ihrer Wachgängerin, einer Amerikanerin, diese und viele andere Floskeln bei. »Damit es nicht langweilig wird.« Ich kann sagen, mit ihr wird es wirklich nicht langweilig – im Buch, obschon eigentlich nicht viel passiert. Sie liebt außerdem Langstrecke, »ich bin an Extremen interessiert«, und sie liebt Kap Hoorn, das sie bereits früher mal umsegelt hat. Sie liebt nicht diejenigen, die das Hoorn von Bucht zu Bucht umrunden. »Das ist doch Beschiss.«

Ja, Tina Uebel hat mir gefallen. Ein anderes erzählendes Buch, das ich in diesem Jahr gelesen und im September hier schon vorgestellt habe, ist auch ein Segelbuch: Laura Dekker: »Ein Mädchen, ein Traum.« Mein Tipp: Wenn Ihnen niemand zu Weihnachten ein Buch schenken will, schenken Sie es sich selbst. Bücher kauft man in der Buchhandlung um die Ecke!

Zum Schluss noch: Moritz Holfelder »Werner Herzog, die Biografie«. Ich dachte, es wäre mal sinnvoll, etwas über Werner Herzog zu lesen. Denn er war nicht nur ein Visionär unter den Filmemachern, sondern auch ein erfolgreicher Drehbuchschreiber. Ein beindruckendes Leben von Oberbayern in die Welt.

Bisschen wenig? Ja, traurig, aber mehr Zeit oder richtiger mehr Leselust fremder Texte hatte ich dieses Jahr nicht. Meine eigenen Seiten waren mir wichtiger.

Für 640 Druckseiten habe ich rund 3500 Blatt Papier (DIN A4) verbraucht.
Plus die Seiten, die gleich im Papierkorb landeten. (zum Vergrößern aufs Bild klicken)

Astrid und ich wünschen Ihnen

FROHE WEIHNACHTEN UND FÜR 2014 GESUNDHEIT UND GLÜCK

UND MÖGEN SICH IHRE WÜNSCHE ERFÜLLEN.