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Meldungen von Wilfried Erdmann
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Auf Thoreaus Spuren  |  20. September 2012


Die skandinavische Acht
272 Seiten, 50 Farbfotos, zahlreiche S/W-Fotos und Karten, gebunden
Delius Klasing Verlag
EUR 12,90
ISBN 978-3-7688-3576-3
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Heute habe ich drei Themen im Angebot:

1. Henry David Thoreau

2. Queen Mary 2

3. Mein neues Buch

Auf Thoreaus Spuren? Ja. Nun befand ich mich schon im Osten der USA, da wollte ich doch sehen, wo und wie Henry David Thoreau (1817-1862), der Naturalist und Philosoph, gelebt hat. Er ist zwar schon 150 Jahre tot, aber seine Bücher verkaufen sich immer noch. Auch hierzulande. Er wurde bekannt für „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“ und vor allem für „Walden. Oder das Leben in den Wäldern“. Darin beschreibt er sehr detailliert seinen zweijährigen Aufenthalt allein in einer selbstgebauten Hütte am See Walden bei Concord, Massachusetts. Vor allem das einfache Leben liegt ihm am Herzen, doch auch Gesellschafts- und Wirtschaftsthemen. In Thoreaus Büchern setzt er sich für die Freiheit ein, ein selbstverantwortliches, einfaches Leben im Einklang mit der Natur zu führen. Wasser und Fische lieferte der See, ausreichend Obst und Gemüse sein Garten. Und Brennholz der Wald. Also völlig autark. Um die Nahrung des Sommers haltbar für die kalten New England Winter zu lagern, hatte er seine Hütte unterkellert.

Vor einer Woche standen Astrid und ich im Wald vor seiner Hütte nahe Concord, um anzuschauen und nachzuemfinden, was ich vor Jahrzehnten gelesen habe.




Thoreaus Holzhütte, leider nur ein Nachbau

Thoreaus Holzhütte ist eher klein. 3 mal 4,5 Meter, ein schmales Bett zwei Stühle eine Anrichte. Am Scheitel der Hütte der Holzofen mit Schornstein und Holzkiste. Ein Schreibtisch bietet gerade Platz für ein Din-A-3-Blatt. Hier hat er seine Naturbeobachtungen niedergeschrieben. Zwei Sprossenfenster sorgen für genügend Licht. Das Haus mit Giebeldach ist eine Replica. Um mehr mitzunehmen, sprangen Astrid und ich in den Walden Pond. Das Wasser war herrlich warm und klar und so sichtig, dass der Grund auf rund zehn Meter noch gut erkennbar war. Der Walden Pond ist etwa eine Meile lang und eine viertel breit, zwischen 20 und 30 Meter tief und von Buchen und Ahorn dicht umwaldet.


Walden Pond, mit Schildkröte

Wie sind wir da hingekommen? Traditionell – per Schiff. Die „Queen Mary 2“ hat uns über den Atlantik getragen. An Bord drei Vorträge zu halten war der Preis. Als ich das Angebot bekam, sagte ich sofort zu. Es erschien mir verlockend, auf einem Luxusliner bei drei- bis viertausend Meter Wassertiefe mithilfe meiner DVD von „Allein gegen den Wind“ meine Nonstopgeschichte zu erzählen. Und in der Tat: An dem Tag herrschte leichter Sturm. Während auf der Leinwand das Deck der „Kathena nui“ wegsackte, rollte auch die „Queen“ ganz ordentlich zur Seite trotz Stabilisatoren. Rauschte dort eine Welle ins Cockpit, knallte hier eine See gegen den Bug. Schon paradox, dass die stürmischen Filmszenen immer konträr zu den Bewegungen der „Queen“ standen. Schier unglaublich. Die Bewegungen verstärkten sich beim Betrachten, wurden so intensiv und ließen den einen oder anderen Zuschauer schwindlig werden. Auch ich schwankte beim Zuschauen: Auf einer sechs Meter breiten Leinwand hatte ich meinen Film noch nie gesehen und erlebt. Man nahm den Film als Realität wahr und wusste bald nicht mehr, was ist Wirklichkeit und was ist Film. Als in einer Filmsequenz die Inhalte der Hundkoje durch die Kajüte schossen, legte sich „Queen Mary 2“ plötzlich so hart zur Seite, dass ich auf der Bühne die Balance verlor. Ein wahrhaft dreidimensionales Erlebnis – das ich absolut nicht missen möchte.

Ja, das war eines der Erlebnisse auf der „Queen“. Ein anderes hängt mit Essen und Trinken zusammen – von uns ausgiebig genossen. Hier meine ich nicht nur Porridge und English Tea.


Das Ablegen in Hamburg war ein einzigartiges Schauspiel mit Blick vom 12ten Deck.

Nach dem Ende der Schiffspassage in New York machten wir uns auf den Weg nach New England: Essex, Newport, Cap Cod, Plymouth und eben Concord bei Boston.

In Erwartung, dass das neue Buch zuhause in der Post liegt, flogen wir zurück. Lag nicht. Man ist doch neugierig. Was für eine Typografie hat man gewählt, wie ist der Druck, die Qualität der Bilder und überhaupt – wie liegt es in der Hand. Ich muss mich gedulden. Am 6. Oktober soll „Von der Wüste und vom Meer“ im Buchhandel sein.






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