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Das Mädchen aus Mooloolaba  |  28. Januar 2011


Mein Schicksal heißt Kathena
270 Seiten, 60 Abb., davon 8 Farbfotos, broschiert
Delius Klasing Verlag
EUR 12,90
ISBN 3-7688-3254-0

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Mooloolaba? Hm! Das liegt in Queensland/Australien. An einem Fluss nördlich von Brisbane. Dort ist Jessica Watson, die jüngste Weltumseglerin, zu Hause. Pardon, die jüngste Nonstop-Weltumseglerin. In Sydney mit 16 gestartet. Mit 17 nach 210 Tagen dort wieder angekommen. Von West nach Ost. Wer ihr Buch liest, wird perplex sein über ihr Wissen und Können. Aber wer sie umarmt, wird denken: Vegetarier? Wer die französische Schauspielerin Audrey Tautou schon mal gesehen hat, kann sich ein gutes Bild von Jessicas Figur machen. Nur dass die blond ist. Wer aber ihr Buch von der Fahrt liest, wird schnell darauf stoßen: Die isst ja zweimal am Tag Fleisch. Liebt Fisch und Süßigkeiten. Und ist munter und fröhlich. Sie macht sich auch Gedanken über den Abfall, den sie produziert (wird gewaschen und in der Backskiste gesammelt). Sie interessiert sich auch für andere, die nonstop gesegelt sind. Zieht Erfahrungen daraus und bewundert sie (was ich in deutschen Büchern nur bei Heide Wilts gefunden habe). Man hat sie gern und wünscht ihr, dass sie Probleme oder Sorgen, die sie hat, in den Griff kriegt. Erstaunlich der Text mit Tiefen, die man einer 17-Jährigen eigentlich nicht zutraut. Und das Buch ist handwerklich gut und anschaulich gemacht.

In der Regel steht bei einer Buchvorstellung am Ende häufig die Floskel: Auch geeignet für Nichtsegler. Hier könnte man getrost ergänzen: auch spannend für Jugendliche.


Jessica Watson und Wilfried Erdmann in Hamburg. Wir haben dieselbe Leidenschaft.

Eigentlich wollte ich über Nonstopfahrten anderer nicht mehr Näheres berichten. Aber zu Jessica wurde ich praktisch beordert. Vom Verlag Delius Klasing, der ihr Buch in Deutsch „Solo mit Pink Lady“ veröffentlicht hat. Das Gespräch fand in Hamburg auf einem Feuerschiff mit zwei Redakteuren der „Yacht“ statt und wird in Heft Nr. 5 erscheinen. Schön. Es gab Kaffee. Es gab eine Suppe. Alles, was ich an Wissen zu der Fahrt mitbrachte, war Jessicas Buch, das ich in zwei Tage durchgelesen hatte. Darauf basierten auch meine Neugierde, meine Fragen: Warum? Wie hoch? Wie weit? Und so weiter. Am besten Sie kaufen das Buch (hier klicken). Ich habe mit Ellen McArthur gesprochen, ich habe mit Dee Caffari ein Interview geführt und jetzt Jessica Watson. Sie hat mir am besten gefallen. Da war nichts gekünzelt, keine Verkaufe, keine Muskeln. Nur eines haben die Drei gemeinsam: Sie schreiben alle mit links.


Mit 17 hat man noch Träume: Hier mein Fragebogen, den ich Jessica auf dem Feuerschiff vorlegte, und den sie sehr überlegt beantwortete. Ihre Handschrift ist miserabel – aber das steht auch im Buch. Da müssen Sie durch.

(Für eine vergrößerte Ansicht auf das Bild klicken.)


Man kann nur hoffen, es ist nicht Miss Watsons Lebenswerk (Törn & Buch), denn wer so startet, der hat sich in die Ewigkeit gesegelt und muss jetzt eben sehen, den Rest seines Lebens halbwegs würdig über die Runden zu bringen. Paradoxerweise denke ich da an Françoise Sagan (Schriftstellerin). Mit 17 den absoluten Weltbestseller geschrieben, und dann kam praktisch nichts Bewegendes mehr.






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