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Meldungen von Wilfried Erdmann
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Ellen MacArthurs Rekord pulverisiert  |  20. Januar 2008


Ostsee-Blicke
272 Seiten, 43 Farbfotos,
56 S/W-Fotos und Karten, broschiert
Delius Klasing Verlag
EUR 12,90
ISBN 978-3-7688-2460-6
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29,70 Meter Länge, 51 Jahre, 57 Tage sind ab heute die neuen Daten in der Segelwelt. Großartig. Einfach fantastisch. Diese Segelzeit für eine Nonstop-Weltumseglung von West nach Ost. Also rund Kap der Guten Hoffnung, südlich von Neuseeland, Kap Hoorn.

Aufgeschlüsselt heißt das: IDEC das Boot, ein Trimaran von fast 30 Meter Länge. Es trägt normal 350 qm Segelfläche. Der Mann, der dieses Stück segelte, heißt Francis Joyon, Franzose (natürlich), ist 51 Jahre alt. Und die 57 steht ab heute für die schnellste Nonstop-Weltumseglung eines Alleinseglers.

Herzlichen Glückwunsch. Ich verneige mich.

Diese Rekordzeit wird lange, ja sehr lange Bestand haben. Aber das sagte man nach Joyons erster Nonstopumseglung mit 72 Tagen auch schon und prompt, nur ein Jahr später, hatte Ellen MacArthur den Rekord mit 71 Tagen gebrochen.

350 Quadratmeter Segelfläche wird manchen Segler schrecken. Aber keine Bange, auf diesem Hightech-Boot wird nicht mehr viel mit den Segeln gearbeitet. Hatte ich auf meiner KATHENA NUI 1984 noch rund 800 Segelmanöver zu bewältigen, vermute ich bei IDEC höchstens 100. So ein Schiff fährt mit der Standardbeseglung los und kommt damit an. Arbeit macht dann unterwegs das Dazustellen von Vor- und Leichtwettersegeln. Diese 9 Tonnen-Amphfiebe fliegt förmlich allen Stürmen davon. Logisch, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 19 Knoten bedeutet das, dass Joyon häufig 29 Knoten Speed auf der Anzeige ablesen konnte. Auf dieser vor-dem-Wind-Strecke wird dann aus einem 40 Knoten Sturm ein 20 Knoten Wind - und weniger. Trotzdem: Wie er das mit den brechenden Seen gemacht hat, bleibt mit ein Rätsel. Und wie er es mit der Energie handhabte. Täglich stundenlange Telefon-Gespräche (mit der Landcrew zwecks Wetterberatung), Radar und Instrumente, Autopilot, Wasseraufbereitung erfordern doch enorm viel Strom.

Die Reise samt Boot und Landcrew kostete 5 Millionen Euro schätzt Konrad Kubisch (ehemaliger franz.YACHT-Korrespondent und konstanter Beobachter dieser Extremsegelszene).

Ein Journalist des renommiertesten Magazins Deutschlands hat angerufen und gefragt: "Warum haben wir keinen Extrem-Regattasegler?" Weil es niemanden gibt, der diese Summen aufbringen kann. Nicht für Einhandsegler. Übrigens: Trans-Ocean (Verein zur Förderung des Hochseesegelns) möchte sich neuerdings Regattaseglern annehmen. Er plant zunächst eine Sponsor-Findungskommision. Na, dann viel Glück. Einhandsegeln hat hierzulande aus vielerlei Gründen keinen guten Stand.

Ich sponsere mich selbst. Erstmal. Neu: "Ostsee-Blicke" und der Film "Die magische Route" zum Download auf: www.segel-filme.de


"Ostsee-Blicke", als Taschenbuch für 12 Euro ab sofort im Handel erhältlich.






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