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Meldungen von Wilfried Erdmann
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Sommer vorbei. Zeit für neue Mitteilungen  |  12. September 2007


Ein deutscher Segelsommer
240 Seiten, 52 Farbfotos,
19 S/W-Fotos und Karten, broschiert
Delius Klasing Verlag
EUR 12,90
ISBN 978-3-7688-1972-5
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Neuigkeiten gibt es nicht. Leider. Ich meine Neues zum Thema Aufbruch. Außer: Ich habe zu diesem Aspekt für die YACHT acht Seiten geschrieben. Anregungen zum Aufbruch zu notieren sind einfacher, als Abfahren in die Tat umzusetzen. Hermann Hesse notierte einmal, dass das Weggehen von zu Hause schwerfalle. Aber das Wegsein leicht sei.

Ich habe ein Buch gelesen. 302 Seiten für die FAS (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung), um es dann darin vorzustellen. Ein wunderbarer Text von einer typischen Atlantikquerung auf der Passatroute. Titel: "Allein über den Atlantik". Solche Geschichten wollte ich mir eigentlich nicht mehr zumuten, aber dann wurde es amüsant und unterhaltsam und – ja, auch noch spannend. Der junge Autor Johannes Erdmann (wir haben nur den gleichen Namen) hat, und das ist die Überraschung, den Faden über seine 300 Seiten nicht verloren. Bewundernswert, denn er hat sich mit 19 Jahren davongemacht und seine Erlebnisse mit 21 aufgeschrieben. Lesen Sie selbst. In klassischen Buchkritiken würde jetzt vielleicht stehen: Für Segler und Nichtsegler gleichermaßen zu empfehlen. Oder: Ein vergnügliches Leseereignis. Ich halte fest: Zu empfehlen vor allem für Eltern mit Kindern. Jetzt mag der eine oder andere denken, ich mogle hier ein wenig herum, habe mich mit dem jungen Johannes auf der Bootsmesse nett unterhalten und einen getrunken und ihn deshalb gut aussehen lassen. Irrtum. Ich mag zähe und zielbewusste junge Leute.


Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 9. September
(auf die Abbildung klicken, um eine vergrößerte Ansicht zu erhalten)

Ich habe auch eine DVD angeschaut. "Deep Water". Es ist ein englischer Dokumentarfilm von 2006 – also ziemlich neu. Die Geschichte jedoch alt. Der Film bereitet über 89 Minuten noch einmal die erste Nonstop-Einhandregatta um die Erde von 1968/69 auf. Gewonnen hat damals der Brite Knox-Johnston. Einen Zweiten hat es nicht gegeben. Die meisten der acht anderen Teilnehmer mussten auf Grund von Bootsschäden aufgeben. Der Franzose Bernard Moitessier hatte freiwillig, in guter Position liegend, die Regatta abgebrochen. Und Donald Crowhurst absolvierte gleich zwei Nonstopreisen. Eine echte und eine gefälschte. Und ist an letzterer vermutlich gescheitert. Während sich England auf seinen triumphalen Empfang als Sieger vorbereitete, sprang er am 243. Tag in der Nähe der Azoren mit Stoppuhr und einem Logbuch über Bord, während sein Trimaran weitersegelte.

Crowhurst wird auch der Hauptpart des Films gewidmet. Etwa sechs Monate war er im Südatlantik ziellos gekreuzt und hatte Positionen und Situationen in zwei Logbüchern und per Funk vorgetäuscht. Das muss unendlich schwer gewesen sein und Kopfkraft gekostet haben, an der er letzendlich zugrunde ging. Es ist eine traurige und ergreifende Geschichte – wie das Buch von 1970 es schon aufzeigte. Die Reise des Donald Crowhurst beinhaltet alles. ALLES: Mut, Kampf, Bruch, Abenteuer, Rätsel, Familie, gemeinisvolles Verschwinden,Technik, Mystik, Spannung, Tod. Trotz einer Fülle von Details bleibt die Geschichte geheimnisvoll.

Der Film „Deep Water“ ist z. B. über amazon.de zu beziehen. Erhältlich ist er jedoch nur in englischer Sprache.







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