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Meldungen von Wilfried Erdmann
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Das Meer soll nicht nur ein Traum bleiben  |  19. Juli 2007


Ein deutscher Segelsommer
240 Seiten, 52 Farbfotos,
19 S/W-Fotos und Karten, broschiert
Delius Klasing Verlag
EUR 12,90
ISBN 978-3-7688-1972-5
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Was ich so mache? Hm, schreiben. An einem Buch, Texte für Zeitungen. Lesen. Mein Schiff vorbereiten. Besucher unterhalten. Briefe und Mails beantworten. Es gibt wohl mehr Menschen als man vermutet, die mal für ein Jahr ausbrechen wollen. Ganz simpel mit einem Kajütboot segeln wollen. Kein geografischer Ort als Ziel ist der Beweggrund. Einfach unterwegs sein mit Kocher, Kompass, Koje. Eben Fahrten ersegeln. Mit einem schlichten soliden Schiff. Nicht nur Küstensegelei wird ins Auge gefasst: Das ganz große Verlangen ist das Meer. Einmal im Leben über den Ozean. Solche Leute finden sich bei mir ein. Per Mail und vor der Haustür. Häufig. Paradoxerweise melden sich keine Salonschiffsegler, die Anregungen wünschen oder sich mitteilen möchten. Es sind immer die anderen, die Kämpfenden im wahrsten Sinne des Wortes: Beruf, Geld, Zeit, Frau/Freundin. Das ist ihr Teufelskreis. So gesehen hatte ich Glück bei meinen diversen Starts. Kein Beruf den ich sonderlich vermisste, immer ausreichend begrenzte Geldmittel, Zeit sowieso und eine Frau, die mit Risiko umgehen konnte. Besser noch mit Flex und Pinsel. Nicht alle haben dieses Schwein. Und da das Meer nicht nur ein Traum bleiben soll, geht manches Schicksal den Bach runter. Schon aus familiärer Sicht. Ist das nicht brutal?

Was ist zu tun? Was kann man tun? Da gibt’s keine allgemeingültigen Antworten. Ich habe gerade ein paar Segelfotos von einer Frau bekommen. Da steckt in jeder Aufnahme eine Ausstrahlung drin, die vom Herzen kommt – ob mit Werkzeug oder Seekarte in der Hand. Oder gar mit Optimismus bei Gegenwind: „Jetzt bringen wir zu Ende, was wir uns vorgenommen haben.“ Wenn es so nicht ist, wird sich schwerlich Zufriedenheit und Freude an Bord einstellen. Astrid sagt immer: „Die Männer haben meist selbst viel Schuld, wenn ihre Liebe nicht mitsegeln will."

Gestern saß ein Alleinsegler bei uns und sagte von seiner ersten Atlantiküberquerung: „Ich hätte immer noch weiter segeln können.“ Allein ohne Landsicht, das war für ihn ein unbeschreibliches Gefühl. „Fahrten ersegeln ist für mich neben Schwimmen die schönste Fortbewegung“. Infiziert von der Logistik, der Weite des Meeres, von der Eleganz der Segel gegen einen hohen Sternenhimmel, von der rauschenden Bugwelle und mittendrin von sich selbst saß er also da auf unserem Sofa und fantasierte sich in eine Fortsetzung.

Tatsache ist: Der Alleinsegler-Film ist bestens angekommen. (Der auf 3sat vom 6. Juni). Die meisten Rückmeldungen erhielt ich aus dem Osten und Spanien, sowie Holland. „Ich hörte die See rufen.“ – „Vermittelte starke Gefühle.“ – „Wirklich schöne Aufnahmen.“ Undsoweiter. Er puschte zumindest den Buchverkauf, und das ist doppelt schön. Letzte Woche stand wieder ein Fernsehtermin an. Mit Astrid bei Bayern alpha. Wird im Herbst gesendet. Da fragt man sich: Warum meldet sich eigentlich der NDR nie.

Nach drei Jahren in gebundener Form gibt’s ab sofort „Ein deutscher Segelsommer“ als Paperback im Buchhandel. Meine Hansa-Jollen-Reise von 2003 durch Mecklenburg-Vorpommern. Preis des Buches nur 12 Euro. Es ist meine liebste Reise. Dazu durch das schönste und wasserreichste Bundesland Deutschlands. Es gibt dort eine außergewöhnliche Natur- und Kulturlandschaft mit alten Kanälen, stillen Seen, herrlichen Kirchen und Schlössern. Von der Jolle aus hat man die beste Perspektive, und es ist quasi eine besinnliche Form des sich Fortbewegens.







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