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Meldungen von Wilfried Erdmann
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Ein Segeltag mit der berühmten JOSHUA  |  21. Mai 2006


Nordsee-Blicke
288 Seiten, 60 Farbfotos,
39 S/W-Fotos und Karten, broschiert
Delius Klasing Verlag
EUR 12,90
ISBN 978-3-7688-1780-6
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Moitessier? Kennen Sie nicht mehr? Das ist der Franzose, der das Langstreckensegeln erfunden hat. 1966 habe ich nach seiner ersten Nonstop-Tour von Tahiti ums Kap Hoorn, 14200 Seemeilen, nach Alicante/Spanien seine Leinen festgemacht. Das ist auch der "verrückte Typ" der ersten Weltregatta für Einhandsegler, der, in Führung liegend, aufgegeben hat und weiter Richtung Tahiti segelte – "um meine Seele zu retten". Am Ende dieser Nonstopfahrt hatte er 37000 Seemeilen und 303 Seetage im Logbuch notiert. Eine dramatische Geschichte – damals 1969. Bernard Moitessier war unterwegs mit JOSHUA, einem Langkieler aus Stahl von 12,07 Meter Länge.

Moitessier Einstellung während seiner 45 Segeljahre: Es gibt Dinge an Bord, die wir wirklich brauchen, und andere, die nur nützlich sind. Eine Windanzeige ist beim Amwindsegeln nützlich, aber ich brauche sie nicht. Diese Auffassung vom Fahrtensegeln hat er mir 1966 in Alicante mitgegeben, als ich mich auf meine erste Weltumseglung vorbereitete.



Letzte Woche nun haben wir, Astrid und ich, die berühmte JOSHUA in der Bucht von La Rochelle gesegelt. Nicht mit Bernard Moitessier, der ist 1994 gestorben. Aber seine JOSHUA liegt dort im Sommer segelklar als Museumsschiff. Bei Wind um 3 konnten wir uns ein Bild machen vom Segeln und Leben Bernard Moitessiers. Mit dieser roten Ketsch hat er 21 Jahre gesegelt und gelebt. Nach der Weltregatta hat er allerdings mit JOSHUA nie mehr den Pazifik verlassen. Und er hat sie 1982 nur notgedrungen abgegeben, nachdem sie am Sandstrand von San Lucas, Baja California, Mexiko gestrandet ist. Vor Anker in einem orkanartigen Sturm ist es passiert. Das war zuviel für Bernard. Er hatte nicht die Mittel und die Kraft, das Boot zu bergen, also wurde es für 20 Dollar an zwei Mexikaner verkauft. Über eine Amerikanerin landete irgendwann die Ketsch im Musée Maritime de La Rochelle.



Segeln mit JOSHUA ist schon ein Abgesang auf das letzte Jahrhundert. Bei 12 Meter Länge verdrängt das stählerne Schiff 14 Tonnen. Eindruck machen die auf Deck geschweißten Beschläge, der Klüverbaum, eine total simple Ruderanlage undsoweiter. Auch unter Deck hat Einfachheit und überdimensionierte Vermöbelung Vorrang – inklusive Doppelkoje. Ausführlicher können Sie unseren Ausflug in "Segelzeit" lesen, meinem neuen Buch, das im Herbst erscheint.






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