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Engländerin auf Nonstopkurs gegen den Wind | 29. Januar 2006 |
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Sonntag vormittag surft meine Frau häufig im Internet. Heute hat sie wieder Dee (Denise) Caffari verfolgt (www.avivachallenge.com), die junge Engländerin, die gegen den Wind um die Erde segelt. Knapp die Hälfte der Meilen hat sie schon im Kielwasser. Wer die Position in etwa im Atlas sucht: Heute, an ihrem 70. Tag, steht sie südlich von Tahiti auf rund 51 Grad Süd und 141 Grad West. Es bleiben 14680 Seemeilen. Irgendwie faszinieren mich/uns Nonstop-Törns immer noch. Und ich bedauere, dass in Deutschland niemand den Sprung wagt. Habe ich hier bestimmt schon mal kundgetan. Bekannt ist mir allerdings auch: Es gibt Männer und Frauen, die wünschen es sich und sehnen sich danach ..., aber wo sollen sie das Geld herbekommen. In "unvernünftige" Unternehmen investieren Firmen hierzulande selten. Dee hat es als Engländerin und fotogen logisch leichter. Vermute ich. Zumindest hat sie ein Riesenschiff zur Verfügung: AVIVA ist rund 21 Meter lang und zudem ein Regattaschiff, und an Land steht ein 5-Mann-Team hinter dem Extremvorhaben. Toll. Neidlos toll. Zum Vergleich: Ich war auf der "boot" in Düsseldorf. Dort wurde mir Schuhwerk für meinen nächsten langen Törn angeboten. Danke. Supertoll. "Wann geht es wieder los?", war die Standard-Frage. Ich habe mir auch Segelboote angeschaut. Boote, blank poliert und unter gedämpften Scheinwerfern, die alle schrieen: Kauf mich. Kauf dir ein neues Leben. Messetage verdeutlichen aber vielen Besuchern, wie mickrig ihr Leben ist. Viele Messebesucher standen in schütteren Anoraks vor glänzenden Segelyachten: "140.000 für neun Meter", und trauten sich weder an Bord noch nach Prospekten zu fragen. Meine gebrochene Hand? Fast okay. Macht weiter Fortschritte. Sorge, dass ich dadurch in Zukunft gehandikapt bin, bestehen nicht. Ich habe auch schwer daran gearbeitet. |