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Meldungen von Wilfried Erdmann
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Regatta ohne sichtbare Gegner   |  9. Dezember 2004


Segeln mit Wilfried Erdmann
512 Seiten, 31 Farbfotos,
192 S/W-Fotos und Zeichnungen, diverse Faksimiles, Tabellen und Karten; Klappenbroschur
Edition Maritim
EUR 29,90
ISBN 978-3-7688-506-7
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Mensch, die einen haben den geilsten Job der Welt, segeln nämlich im Vendée-Globe allein und nonstop um die Welt, eine andere, Ellen MacArthur, hat mit einem Trimaran sogar die schnellste Erdumrundung überhaupt im Visier – und ich? Ich sehe mich mit Leserbriefen wie "Ein Erdmann ist kein Seemann" konfrontiert. In der Tat: Hierzulande ist ein Alleinsegler noch immer Außenseiter und somit Exot und seemännisch sowieso nicht tragbar, verstößt er doch gegen die Regel, dass ein Schiff auf See zu jeder Zeit einen Ausguck haben muss. Da ein Allein- oder genauer Einhandsegler irgendwann schlafen muss, segelt er also illegal. Demzufolge sind deutsche Einhandsegler international nirgendwo vertreten. Denn wer nicht korrekt unterwegs ist, wird schwerlich Geld auftreiben für ein kostspieliges Vorhaben wie es Regatten um die Erde sind.

Vendée-Globe: Hier führen "Bonduelle" und "PRB" und unser Wiener Norbert Sedlacek mit "Brother" ist 19. Aber nicht mehr lange, einige Schnellsegler haben Materialprobleme und werden zwecks Reparaturen in Kapstadt vor Anker gehen oder schlimmer das Race aufgeben müssen. Und dabei sind sie gerade erst am 40. Breitengrad Süd angekommen. Ruderschäden und herausgerissene Decksbeschläge lassen sich nicht so einfach in den Griff kriegen. Auch wenn Norbert schon die beste Fock weggeflogen ist, wird er sich im Laufe der nächsten Tage peu à peu besser platzieren. Also: durchhalten, durchhalten. Meine besten Wünsche begleiten ihn. Soeben erfahre ich, dass auf Norberts "Brother" der Kiel wackelt. Mist. Auch er nimmt jetzt Kurs Kapstadt. Und er bangt: "Hoffentlich hält der Kiel diese 600 Seemeilen durch." Das war es dann wohl auch bezüglich seiner Nonstopwünsche. Schade. Schade.

Zu Ellen MacArthur: Die Engländerin will den Rekord im Einhand-Nonstop-Weltumsegeln mit dem Wind – 72 Tage 22 Stunden – brechen. Damit es ihr gelingt, muss sie sagenhafte 14 Knoten Schnitt mit ihrem 23 Meter langen Trimaran ersegeln. Und sie wird es schaffen. Ein High-Tech-Schiff, das 3 Millionen Euro kostete und ein Team von Experten (an Land) inklusive Wetterberatung alle 6 Stunden stehen ihr zur Seite. Nach 10 Tagen hat sie 3560 Meilen achteraus. Entspricht einem Schnitt von 14,4 Knoten. Damit ersegelt sich die Soloseglerin schon einen Vorsprung auf den Rekord des Franzosen von gut 10 Stunden. Bestes Etmal bisher unvorstellbare 446 Meilen. Ich war mit "Kathena nui" bei 176 Meilen Etmal mehr als zufrieden.

Alljährlich, Ende November, wird in Cuxhaven der TO-Preis vergeben. Diesjährige Preisträger: Johanna und Otto Zimmermann. Eine angenehme Entscheidung. Haben die Beiden doch eine der härtesten Reisen, die man machen kann, mit ihrer 15 Meter langen "Astronotus" hinter sich. Kapstadt, Kerguelen, Australien, Alaska, Südamerika waren die markanten Punkte dieser Fahrt. Astrid und ich gratulieren herzlich. Wer mehr über Johanna und Otto erfahren möchte, kann gerne zu meinem Buch "Nordsee-Blicke" greifen – und lesen.



Für maritime Menschen, die noch kein Geschenk zu Weihnachten haben.
Mein Tipp, ohne jeden Kommentar:

Der Roman: Yann Martel "Schiffbruch mit Tiger"

Das Sachbuch: Bill Bryson "Eine kurze Geschichte von fast allem"

Erzählendes Sachbuch: Klaus Hympendahl "Logbuch der Angst"

Das Taschenbuch: Bettina Haskamp "Untergehen werden wir nicht"

Der Bildband: Angelo Renato Mojetta "Der Meeres Atlas"

Coffetable-Buch: Ben Schott "Schotts Sammelsurium"

Magazin: "mare" die Zeitschrift der Meere







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