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Antwort auf eine Leserfrage / Meine Ansicht zum Festmachen   |  16. November 2004


Segeln mit Wilfried Erdmann
512 Seiten, 31 Farbfotos,
192 S/W-Fotos und Zeichnungen, diverse Faksimiles, Tabellen und Karten; Klappenbroschur
Edition Maritim
EUR 29,90
ISBN 978-3-7688-506-7
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Kürzlich habe ich mich in einem Bericht für eine Fachzeitschrift übers Festmachen eines Bootes mokiert. Genauer, dass ich "von Leinen auf Slip legen" nichts halte. Dazu bekam ich inzwischen zahlreiche Mails mit Anmerkungen und Fragen.

Vorab: Ich vermeide beim Festmachen meiner Boote, Leinen auf Slip zu legen, schließe es aber nicht ganz aus – vor allem bei Leichtgewichten, also kleinen Booten.

Grundsätzlich besteht die Aufgabe darin, die Festmacherleine so schnell wie möglich am Ende zu belegen und von Bord aus die Leine einzuholen. Am besten man macht vorher ein großes Auge am Ende des Festmachers. Nach dem Wurf an Land wird dieses über einen Poller, Klampe etc. belegt, und man ist somit in Sekundenschnelle bereit, die Lose einzuholen. Ebenso verhält es sich an einem Dalben. Zu bedenken gilt, der direkte Zug auf eine Leine ist kraftvoller als auf eine Bucht. Das heißt, eine Person braucht ein Drittel der Kraft, um eine Leine dichtzuholen anstatt eines Festmachers, der als Bucht geschoren wird. Logisch, dass es folgedessen auch zügiger geht. Zu berücksichtigen gilt ebenfalls, dass Poller und Klampen an Stegen häufig kantig sind, und so ein Klemmen der Leine, wenn sie auf Slip genommen wird, nicht zu umgehen ist. Geschlagene Taue rutschen dort nicht mal eben so herum. Allemal nicht bei Yachten von 10, 15 und mehr Tonnen.

Ablegen nach diesem "System" ist Spielerei: Kleiner Zug am Festmacher und man kann das Auge über den Poller streifen und es mit Schwung über die Reling werfen. Dies dann mal vier. Mit einem kräftigen Schubs gibt man dem Schiff schon die richtige Richtung aus der Box oder längsseits vom Steg weg. Man darf nur das Hinterherspringen nicht vergessen. Unzufrieden? Wie gesagt: In der Segelei gibt es von allem mindestens zwei Ansichten.

Neue Ansichten gibt es bei mir auf dem Buchmarkt: Man glaubt es nicht, die alte Kamelle "Ein unmöglicher Törn" – Erstauflage 1990 – ist auf türkisch erschienen. Ungekürzt! Dazu toll gestaltet und bestens gedruckt. Offenbar interessieren sich Türken ebenso wie die Deutschen für Geschichten gemischter Crews unterwegs auf dem Ozean. Na, jedenfalls läuft und läuft dieser Titel im Buchhandel. Und das wünsche ich auch dem Verlag in Istanbul. Die Türkei hat übrigens zwei Segelzeitschriften mit einer Auflage von zirka 10.000 Exemplaren und für mich überraschend, das Land hat 66 Millionen Einwohner, wobei die meisten in den Küstenregionen leben. – Und potenzielle Käufer für maritime Titel sind? Kann man sich wohl nur denken.

November: Nebel. Niesel. Nasskalt. Jedenfalls bei uns im Norden Schleswig-Holsteins. Da wünscht man sich eine schöne, tropische Segelgeschichte. Ja, und immer gesunde Ernährung.








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