Kathena GunillaEin deutscher Segelsommer
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Aus dem Greifswalder Bodden in die Peene  |  10. Juli 2003 zurück zur Übersicht


Nordsee-Blicke
288 Seiten, 60 Farbfotos,
39 Abbildungen und Karten, broschiert
Delius Klasing Verlag
EUR 12,90
ISBN 3-7688-1780-6
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Niemand möchte nur segeln. Also liege ich bereits gegen Mittag im bildhaften Wasserwanderrastplatz (so nennt man im Osten Kleinboothäfen) Stolpe und werde auch heute nicht weiterfahren. KATHENA GUNILLA ist das einzige Segelboot in diesem ins Schilf gebaggerte Hafenbecken mit 28 Liegeplätzen. Es bekommt in meiner Bewertungstabelle, Spalte Millieu, die Note 1. Das Wetter, 24°C, West 4, blauweißer Himmel, spielt natürlich eine wesentliche Rolle. Aber die Peene ist auch bei bedecktem Himmel eine idyllische, verlorene Wildnislandschaft.

Nach Anklam legten wir (Astrid ist seit einer Woche an Bord) bei Kilometer 91 (drei Birken) KG an die Grasböschung und schauten uns die vermoderte Uferlandschaft an: Schwäne, Enten, Wildgänse, Frösche (im Schilf). Nur 3 Motorboote passierten uns im Laufe des Vormittags. Ich fühle mich großartig. Was mich fasziniert: Man kann auf dem Fluß Peene alle paar Kilometer einen geschützten Ankerplatz oder Festmacherplatz an einem Bollwerk finden. Die Peene ist 104 km lang, hat kaum Strömung, ist zwischen 2,50 Meter und 6 Meter tief, und es gibt nur ein Problem: die Brücken. Der Mast muss gelegt werden. Wir können das mit KG. Der 7,10 Meter lange Spruce-Mast ist in einer Viertelstunde gelegt.


So. Wie bin ich nun in die Peene gekommen? Von Greifswald über Wieck, Insel Ruden, Wolgast, Weißer Berg, Zempin, Koserow, Lassan, Anklam. Dazwischen viel Wetter. Das heißt – Kälte und Sturm (für Jollen).

So idyllisch der Ruden ist, ein Eiland von der Größe – knappe Stunde zu umwandern – bei Dauerregen und knallendem Persenningtuch und 12°C ist verdammt ungemütlich. Doch wir hatten Glück, dass noch eine Yacht im Hafenbecken weilte: Die YNGLING mit Alleinsegler Heiner Jedrowiak. Sie wurde sozusagen unser Hotelschiff. Das von Heiner gekochte Bohnen/Rotkohl/Reisgericht hielt meinen Magen bis Wolgast in Bewegung.

Ruden, bewohnt nur von einem Mann, aber 15 Katzen und 33 Schafen, ist ein Flecken Insel wie er im Westen Deutschlands schwerlich zu finden ist: Sandstrände, Steinwälle, Schilf, Buhnen, ein dichter Wald, pinienartige Kiefern, ein Turm, um auf den imposanten Greifswalder Bodden zu schauen, undsoweiter. Die Liegegebühr im kleinen Hafen beträgt etwa 5 Euro. Das verwucherte Inselchen erzeugt eine verlassene Stimmung. Man segelt ein paar Meilen vom Festland und fühlt sich weit, weit entfernt.

Noch ein Satz zu Koserow im Achterwasser. Den "gegrabenen" Hafen (60 cm Tiefgang) aus der Zeit meines Besuches 1990 gibt es noch. Auch den Vorsitzenden des Seglervereins Blau-Weiß Herrn Jordan. Logisch, daß er mich auf der Clubterrasse herzlich Willkommen heißt: Kaffee, Kuchen, Rotwein ...

Ausführlicher kann ich nicht berichten – soll ja noch etwas fürs Buch bleiben.






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