44 Prozent aller Deutschen bewegen sich im Internet. Eine Mitteilung aus der Zeitung, die mich völlig überrascht hat. So viele Nutzer habe ich hierzulande nie und nimmer für möglich gehalten. Also dachte ich umgehend an meine eigene Seite. Sie jeden Monat zu aktualisieren, ist nicht ausreichend. Ich muss fleißiger damit werden.

Was ist passiert im August: Mein Film von der Nonstopumseglung ist fertiggestellt und ab sofort als Video und DVD im Handel. Preis 34,90 Euro. Dafür gibt’s 90 Minuten Segeln, viel Meer und vor allem: Leben an Bord. Ich habe den Film in Kiel bei Distefora AVT gemacht – Schnitt, Ton, Grafik und für die DVD einen informativen ergänzenden Anhang, sodass die DVD zwei Stunden umfasst. Die Herstellung war insgesamt eine langwierige, nervige und kostenträchtige Angelegenheit. 90 Minuten Film ist schon eine ordentliche Länge, zumal mit Filmmenschen gemacht, die überwiegend an deutlich kürzeren gearbeitet haben. Zur DVD möchte ich mich überhaupt nicht äußern, der
Aufwand war enorm. Hätte ich nicht meinen Sohn Kym wäre es nie zu einer solchen Fassung gekommen. Ich danke ihm sehr, behielt er doch die Übersicht. Das Fazit: An solch eine Aufgabe mache ich mich nie wieder ran. Filmen gerne – aber nicht aus neun Stunden Material diesen Extrakt filtern. Das Beste am Film sind die Segelaufnahmen – natürlich. Flaute, einen Orkan und auch mein Bordleben habe ich filmisch gut in den Griff bekommen. Es gibt Sequenzen, da riecht man förmlich das Meerwasser in der Kajüte. Und das alles mit einer, wie es schien, empfindlichen DV-Kamera.

Erholung fand ich beim Goldwaschen in Ädelfors/Schweden. Einige werden sich erinnern, dass ich anlässlich meiner Nonstopumseglung ein Glasröhrchen Goldkrümel am Kap Hoorn opferte – und die Gabe hat mich dann nicht enttäuscht, Kap Hoorn war gnädig zu mir. Dieses Gold kam aus Ädelfors. Für 20 Euro inklusive Gummistiefel und Pfanne kann dort jeder im Fluss den ganzen Tag über schürfen. Mein Ergebnis war kläglich, aber ich fand in jeder Pfanne einige Körnchen. Ein himmlisches Gefühl in der blauen Waschpfanne diese winzigen Krümelchen blitzen zu sehen. Man ist ganz überrascht, im grauen, steinigen Kiessand glänzendes Gold zu erblicken. Na, ich will nicht weiter davon schwärmen. Hinzu kam das einmalige Wetter: an die 30 Grad und eine Wassertemperatur in den vielen umliegenden Seen – zum Hineinspringen. Und das habe ich ausgiebig getan an Badestellen, die einsam und idyllisch unter Birken und Kiefern glitzerten. Weit und breit kein Mensch. Schweden ist auch inlandig das Land für Einhandsegler, die aus dem Selbst heraus die Einsamkeit suchen.


Wilfried am Holmasjön, Småland, Schweden

"Kathena nui" lag währenddessen fein vertäut am Missunder Fährhaus. Täglich umgeben von Besuchern, die mich teils vom Steg aus anrufen oder sich sofort neben "Kathena" setzen und mir Karten und Briefe schreiben. Danke. Großen Dank. Jetzt machen Astrid und ich das Boot klar, um es auf den Weg nach Friedrichshafen zu bringen. Ja, tausend Kilometer auf einem Transporter quer durch Deutschland. Das Schiff muss noch einmal für mich arbeiten. Die Fachzeitschrift YACHT und die Messe Friedrichshafen möchten den Süddeutschen, Schweizern und Österreichern anlässlich der INTERBOOT – 21. bis 29. September – "Kathena nui" präsentieren. In Halle 1 mit Komplettbesichtigung. Also, über eine Treppe nach oben, um Deck, Rigg und Kajüte genau in Augenschein nehmen zu können. Meine Frau und ich stehen neun Tage zur Verfügung. Ich freue mich und hoffe auf Ihren Besuch. Vielleicht ist ja am Bodensee mehr Zeit für einen Kaffee, mehr Zeit als damals in Düsseldorf. Der Delius Klasing Verlag und die YACHT haben dort am Stand auch meinen Film "Allein gegen den Wind" im Angebot.

Wichtig: Nächste Meldung – alles über die Termine meiner Vortragsreise im Herbst.

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