Meinen Erlebnissen/Erinnerungen hat diese Vielzahl der Kontakte nicht geschadet. Hilfreich ist da allemal ein Schritt an Bord der KATHENA NUI. Vierzehn Tage war ich jetzt unterwegs. Vierzehn Tage mit Astrid segelnd durch die Dänische Südsee: Lyö, Fünen, Arö, die Inseln. Abwechselnd Ankerbuchten und Häfen. Es war wieder viel Aufregung dabei. Flaute, Fähren und motorlos passt nicht gut zusammen. Auch die Segelmanöver in den engen Häfen forderten uns einiges ab. Nach solchem Anlegen schmeckt dann ein Drink im Cockpit unvergesslich gut.
Der große Gewittersturm erwischte uns leider. Wir lagen an einer offenen Küste vor Anker. Genauer in der nach Nordwest offenen Bucht Revkroog /Ärö. Bügelanker, 30 Meter Kette und daran angeschäkeltes 15 Meter Tau ließen uns jedoch den Sturm unbeschadet überstehen. Seewasser gischtete über den Bug, wir stampften stark in die Wellen. So eine Schaukelei habe ich wohl erst zwei oder drei Mal in meinem Segelleben vor Anker erlebt. KEVIN aus Kiel, die einzige mit uns vor Anker liegende Yacht hat die Nacht gleichfalls durchgestanden. Ihr Anblick in der rollenden und gischtenden See war herzzerreißend. Fühlten wir uns doch irgendwie verantwortlich, schließlich hatten wir sie mit in die Bucht gelotst. Logisch, dass wir nach der schlimmen Nacht einen Hafen ansteuerten und uns "Kylling" in einem Restaurant spendierten. Meistens essen wir Huhn in Dänemark.
Das war Dänemark. Und es war herrlich, wieder an Fallen und Schoten zu reißen. KATHENA liegt erneut am Missunder Fährhaus verzurrt. Ich sitze zu Hause, schaue durchs Fenster auf Sturm und Regen. Hinter mir stapeln sich Berge von Notizen und Briefe und die damit verbundene Arbeit. Der Diavortrag ist noch nicht fertiggestellt, der Videofilm ebenfalls nicht. Text für eine Zeitschrift ist fällig. Und gleich? Gleich wird gefeiert ein Jahr ist rum.